Die Debatte zur Nutzung von Eisbädern oder CWI (Cold Water Immersion) bzw. Kaltwasser-Tauchbädern, wird fortgeführt, indem viele Experten behaupten, es wäre gut und andere, es wäre schlecht.
Die Antwort ist abhängig davon, in welchem Stadium sich der Sportler im Training befindet und vom Ziel dieses Trainingsabschnitts.
Wenn Sie sich in der Wettkampf-Vorbereitung des Trainings befinden und das Hauptziel ist, Kraft aufzubauen, dann sagt die Forschung, dass Eisbäder (und andere Mikro-Strategien zur Minderung des Trainingseffekts wie antioxidative Nahrungsergänzung) während dieser Phase den Adapationseffekt einschränken kann, d.h. Ihre Muskeln werden sich an die erhöhten Anforderungen schneller anpassen, wenn sich der Körper mit der Entzündung und den mikroskopischen Verletzungen in natürlicher Weise – ohne die Intervention von Kaltwasser-Tauchbädern – auseinandersetzen kann.
Wenn Sie jedoch das Training aufgrund eines anstehendes Wettkampfes einschränken oder wenn Sie sich in dem Teil der Saison mit Wettkämpfen / Spielen / Turnieren befinden, dann liegt der Fokus auf Regeneration und dem Minimieren der Ermüdung anstatt auf dem Kraftaufbau, und unter diesen Umständen sagt die Forschung, dass der Einsatz von Eisbädern vorteilhaft ist.
Der Schlüsselbegriff hier lautet ‚Ermüdung‘. Ermüdung ist der wichtigste Vorbote von Verletzungen und zudem der wichtigste Hinderungsgrund für Leistung. Daher ist es das Ziel des Athletiktrainers, die Fitness zu maximieren und die Ermüdung zu minimieren, um die Leistung zu erhöhen und das Verletzungsrisiko zu mindern.
Die wichtigsten Strategien zur Bekämpfung von Ermüdung sind ausreichender Schlaf, eine gute Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Eisbäder / Cold Water Immersion bzw. CWI [nach Gregory Dupont, FIFA Sports Injury Summit, Wembley Stadium, April 2013].
Die Argumentation ist in Mannschaftssportarten noch komplizierter, wo Fertigkeiten, Taktiken und vorgeplante Bewegungen auf dem Spielfeld trainiert werden müssen. In diesen Sportarten möchte der Trainer, dass die Spieler psychisch wach und physisch vorbereitet sind, um voll von dem Training zu profitieren, und nicht, vom letzten Training nur teilweise erholt, herum humpeln. In diesem Fall kann es einen Interessenskonflikt zwischen dem Athletiktrainer, der die Adaption maximieren möchte, und dem Chef-Trainer, der die Spieler ausreichend erholt sehen möchte, damit diese voll von dem Training zu profitieren, geben – hier kann man Eisbäder / CWI strategisch planvoll nutzen, um das laufende Training zu unterstützen, anstatt separat, um beide Ziele zu verfolgen.
Sind Eisbäder also gut oder schlecht?
Die Antwort ist abhängig vom Zeitpunkt in der Saison und dem wesentlichen Ziel des aktuellen Trainingsabschnitts. In der Wettkampfphase der Saison wird der Einsatz der Eisbäder die Minimierung der Ermüdung unterstützen und bei der Regeneration helfen, und damit die Leistung verbessern und das Verletzungsrisiko mindern. In der Vorsaison oder der Phase des Kraftaufbaus im Training kann das Eisbad einen nachteiligen Einfluss auf die Adaption haben.
So, wie bei den meisten Maßnahmen in der Vorbereitung der Sportler, stellt sich die Frage, WIE der Trainer Eisbäder am besten einsetzt, und nicht, OB der Einsatz angebracht ist oder nicht!